Wie man einen Kräutergarten auf dem Balkon anlegt
Die frische Kräuterküche wird immer beliebter - egal ob aromatische Saucen, würzige Eintöpfe, veredelte Steaks und Filets oder erfrischende Dips - der unsagbar großen Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt - und dabei sind diese kleinen Pflänzchen auch noch richtig gesund! Noch ein Grund mehr, Farbe in seine Mahlzeiten zu bringen. Doch bei der Wahl der Kräuter kommen bei so Manchem Fragen auf - Getrocknete Kräuter, die ihr dekoratives Aussehen und ihre charakteristische Farbe verloren haben? Die Tiefgekühlte Variante, die bei ihrer Vielfalt schnell an ihre Grenzen kommt? Oder frisch gekaufte Stängel, die nicht lange haltbar sind?
Es geht auch deutlich vorteilhafter: Warum nicht einen eigenen Kräutergarten auf dem Balkon anlegen, der Sie mit seiner Vielfalt unbegrenzt mit Kräutern versorgt und zusätzlich ein Hingucker schlechthin ist?! Dazu bedarf es nicht einmal großen Aufwand oder Platz und er sorgt garantiert dafür, dass Ihre Lieblingskräuter immer sofort verfügbar sind.
Benötigte Materialien und Geräte
01 Zunächst einmal sind perfekt passende Tontöpfe das A und O für Ihre Pflanzen. Diese sollten in der Größe nicht zu knapp bemessen sein, da Kräuter relativ schnell wachsen. Tiefwurzelnde Pflanzen sollten dabei besonders beachtet werden, damit sie in vollem Wuchs gedeihen können. Ebenfalls sollten die Töpfe über Drainagelöcher verfügen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann und die Pflanze nicht durch Staunässe eingeht. Diese Löcher sollten, um ein Ausschwämmen der Erde zu verhindern, mit Tonscherben oder kleinen Steinchen ausgelegt werden.
02 Um Wasserlachen auf dem Balkon zu verhindern, werden Untersetzer unter die Töpfe gesetzt.
03 Auch bei der Wahl der Erde, kann den Schösslingen durch artgerechte Haltung das Gedeihen erleichtert werden. Mediterrane Pflanzen bevorzugen nährstoffarmes, Sumpf- oder Feuchtpflanzen nährstoffreiches Substrat.
04 Ansonsten werden nur noch die bevorzugten Lieblingskräuter benötigt und los geht´s!
Anleitung - das Anlegen des Kräutergartens
Bevor es ans Werk geht, sollte ein genauer Plan über das spätere Aussehen des Gartens gefertigt werden. Art und Anzahl der Kräutertöpfe, Größe des Platzes sowie dessen Sonnenseite sind entscheidend. Mehrjährige Stauden benötigen in der Regel mehr Platz im Gefäß sowie ein Winterquartier während der Frostperiode. Einjährige Sorten besitzen dabei weniger Ansprüche, da sie jedes Jahr neu ausgesät werden müssen. Auch zu beachten ist, dass Schattenpflanzen nicht der prallen Sonne ausgesetz werden dürfen und sonnenliebende Exemplare besser außerhalb des Schattens gedeihen. Eine genaue Kenntnis über seine Schösslinge ist demnach unumgänglich. Vorzugsweise werden Sorten mit ähnlichen Ansprüchen zusammen gestellt oder gleich in großen Kästen oder Töpfen zusammengepflanzt, um eventuelle Fehler oder Unsicherheiten bei der Pflege zu vermeiden. Dabei sollte eine Kombination aus Einjährigen und Mehrjährigen in einem Topf vermieden werden.
01 Nach dem Kauf aller benötigten Materialien, werden zunächst die Tontöpfe mit den Tonscherben ausgelegt und je nach Pflanzenart unterschiedliche Kräutererde zu einem Drittel hinein gegeben. Diese gibt es entweder fertig zu kaufen oder man mischt sie selbst an. Dazu gelten für mediterrane Sorten (Rosmarin, Thymian, Lavendel) ein Verhältnis 1:3 für Humus und Sand und je nach bevorzugter Nährstoffdichte mehr Erde und weniger Sand bis zu den Feuchtpflanzen (Minze, Zitronenmelisse, Kresse) die reinen Humus bevorzugen.
02 Dann wird das Substrat angegossen und die Pflanzen hinein gesetzt.
03 Zum Schluss wird noch etwas Kräutererde obenauf gesetzt und die Töpfe an ihren Standort auf die Untersetzter gestellt.
Tipps für den perfekten Kräutergarten
- Die genaue Kenntnis der Vorlieben Ihrer Sorten schließt ebenfalls die benötigte Wassermenge und Nährstoffzugabe mit ein. Nicht jede Art verträgt und benötigt Dünger, andere gedeihen durch regelmäßiges Düngen sehr prächtig. Falsche Handhabung schadet auch dem Aroma. Grundsätzlich ist biologischer Dünger die empfehlenswerte Variante für bedenkenlosen Verzehr.
- Auch eine regelmäßige Kontrollen auf Schädlingsbefall oder Krankheiten sind anzuraten. Geschwächte und infizierte Stauden können schnell andere anstecken! Basilikum beispielsweise ist sehr anfällig für Schneckenbefall und sollte deswegen etwas abseits gestellt werden.
- Perfekte Kombinationen sind beispielsweise Schnittlauch - Petersilie - Dill oder Majoran - Oregano - Tymian. Diese besitzen in etwa selbe Ansprüche und können problemlos zusammen gepflanzt werden. Allerdings sollte dabei die tiefe Wurzel vom Dill beachtet werden. Dillsamen sind ebenfalls essbar.
- Nicht empfehlenswert für einen Garten auf dem Balkon sind sehr hohe Arten, etwa Liebstöckel oder Estragon.
- Zum Haltbarmachen und Aufheben der Kräuter gibt es vielseitige Varianten. Zarte und einjährige Sorten werden am besten portioniert eingefroren, damit ihr Aroma erhalten bleibt. Holzende Arten können sehr gut getrocknet werden. Auch Kräuteröle oder -essig aus dem eigenen Garten sind eine schmackhafte Alternative und zugleich sehr dekorativ.
- Grundsätzlich sollten die Blätter und Sprosse vor der Blüte geerntet werden, da sie dann ihr volles Aroma besitzen. Setzen diese trotzdem zur Blüte an, können die Samen ganz einfach getrocknet werden, um eine Aussaat im nächsten Jahr zu ermöglichen.